Aberrationen/Anomalien
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Re: Aberrationen/Anomalien
Ein Veilchen, bei dem alle Kronblätter gespornt sind (15.4.2017, Wald Nähe Darmstadt):
D.
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Re: Aberrationen/Anomalien
Nach dem einblütigen Kopf dieser Knautia arvensis (Blüte mit einem Kronzipfel zu viel):

Bringt sie nun einen dreiblütigen Kopf hervor, bei dem alles zu einer Superblüte verwachsen ist:
(Das ist alles dieselbe Pflanze. Farbunterschied zum Teil durch Licht und Kameraeinstellung bedingt.)
Gespannt erwarte ich Manfrids Erklärung für diese Anomalien. (-:
Bringt sie nun einen dreiblütigen Kopf hervor, bei dem alles zu einer Superblüte verwachsen ist:
(Das ist alles dieselbe Pflanze. Farbunterschied zum Teil durch Licht und Kameraeinstellung bedingt.)
Gespannt erwarte ich Manfrids Erklärung für diese Anomalien. (-:
Re: Aberrationen/Anomalien
Das ist doch schon ein gutes Stück Erklärung. Jedenfalls zeigen diese pelorienartigen Bildungen, dass die Grenzen zwischen "Scheinblüten" (blütenähnlichen Köpfchen, wie sie eben auch bei den Dipsacaceae üblich sind) und "echten" Blüten durch Verwachsung ziemlich verschwimmen können. Diskussion dazu gab es ja auf S. 7 schon, und auch auf S. 4 habe ich eine These zur Entstehung der großen Randblüten der Dipsacaceen-Köpfe durch Verschmelzung geäußert. Schöne Stücke allemal. In solchen Fällen ist immer auch der größere Umkreis interessant: Standen die "Superblüten" z. B. ungewöhnlich nah an einem größeren Kopf, so dass man sie als Seitentriebe ansehen könnte, die schon "auf dem Wege" der Integration in diesen Kopf waren (Gewissermaßen Zwischenformen zwischen regulären Randblüten eines Kopfes und regulären Seitenköpfen)? Oder wie war sonst die Stellung innerhalb des ganzen Verzweigungssystems?
Die Veilchenblüte mit den Spornen an jedem Blütenblatt würde ich auch so erklären, dass da noch verstärkt Spuren einer Verschmelzung mehrerer Seitenblüten sichtbar werden. Mich würde nicht wundern, wenn sie in irgend einer Form stärker endständig gewesen sein würde als normal; also, dass z. B. die Sprossachsen-Fortsetzung m. o. w. verkümmert war o. dgl.
Freundliche Grüße!
Manfrid
Re: Aberrationen/Anomalien
Dieses Bild stand ja schon im Blütenquizthema. Da ist durchaus ein ungewöhnliches Ungleichgewicht bei der Kopfentwicklung zu beobachten (und bei dem Dreierkopf war es, glaube ich, ähnlich). Morgen gucke ich nochmal.

D.
D.
Re: Aberrationen/Anomalien
Das sieht ja so aus, als ob da der Hauptspross gekappt ist. Vermutlich sind deshalb Ersatzsprosse ausgetrieben, und deren "Behelfsmäßigkeit" kann dann schon mal ein paar morphologische Überraschungen mit sich bringen.
Gruß! - Manfrid
Gruß! - Manfrid
Re: Aberrationen/Anomalien
Fast überall vo sich der Gesamtblütenstand verzweigt, sitzen an Stelle der Seiteninfloreszenzen nun Paare solcher ungestielten Miniköpfchen mit ca. ein bis drei Blüten. Nicht nur auf dem Trieb im Foto, sondern an der ganzen Pflanze. Manche Seitentriebe entwickeln sich aber normal (Bild: Haupttrieb in der Mitte, Seitentriebe mit normalen Köpfen, aber deren Seitentriebe sind verkümmert).
D.
D.
Re: Aberrationen/Anomalien
Phyteuma spicatum mit nicht verwachsenen Kronblättern ...
Oh, abgesehen davon hat sie 3 Narbenäste ... das ist doch auch nicht ganz normal, oder?Re: Aberrationen/Anomalien
Hallo,
das scheint mir in die gleiche Richtung zu gehen wie die Knautia-Blüten von 'Anagallis' darüber. Für einen ganzen Seiten-Blütenstand (eine "Überblüte" wie am Ende der Hauptachse) hat's zwar nicht gereicht, aber ein bisschen was Größeres als so ein normales integriertes Einzelblütchen musste es an so einer exponierten Stelle, außerhalb der integrierenden Blütentraube, doch sein. Interessant, dass dabei auch die übliche Petalenverwachsung aufgehoben wird.
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Noch etwas weniger Morphologisches: Rotlaubige Formen kennt man ja von den verschiedensten Pflanzenarten - besonders aus gärtnerischer Kultur, in die diese Formen nach ihrer Entdeckung in freier Wildbahn meist schnell aufgenommen werden. Aber rotlaubige Schlehen (Prunus spinosa) sind mir jetzt erstmalig aufgefallen. Sie wachsen hier auf einer Heidenheimer Wacholderheide direkt zwischen ihren normal-grünen Artgenossen. Die vier Sträucher sind vermutlich ein durch Kriechwurzeln verbundener Klon.
Gruß! - Manfrid
das scheint mir in die gleiche Richtung zu gehen wie die Knautia-Blüten von 'Anagallis' darüber. Für einen ganzen Seiten-Blütenstand (eine "Überblüte" wie am Ende der Hauptachse) hat's zwar nicht gereicht, aber ein bisschen was Größeres als so ein normales integriertes Einzelblütchen musste es an so einer exponierten Stelle, außerhalb der integrierenden Blütentraube, doch sein. Interessant, dass dabei auch die übliche Petalenverwachsung aufgehoben wird.
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Noch etwas weniger Morphologisches: Rotlaubige Formen kennt man ja von den verschiedensten Pflanzenarten - besonders aus gärtnerischer Kultur, in die diese Formen nach ihrer Entdeckung in freier Wildbahn meist schnell aufgenommen werden. Aber rotlaubige Schlehen (Prunus spinosa) sind mir jetzt erstmalig aufgefallen. Sie wachsen hier auf einer Heidenheimer Wacholderheide direkt zwischen ihren normal-grünen Artgenossen. Die vier Sträucher sind vermutlich ein durch Kriechwurzeln verbundener Klon.
Gruß! - Manfrid
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Re: Aberrationen/Anomalien
Hallo,
ich habe heute eine feine, seltene Anomalie an einem Tannwedel, Hippuris vulgaris, gefunden. Erkennt man sie?
Gruß! - Manfrid
ich habe heute eine feine, seltene Anomalie an einem Tannwedel, Hippuris vulgaris, gefunden. Erkennt man sie?
Gruß! - Manfrid
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- Hippuris.JPG (633.14 KiB) 2567 mal betrachtet
Re: Aberrationen/Anomalien
Macht der da die Wendeltreppe?
Re: Aberrationen/Anomalien
Ja, im unteren Bereich des sichtbaren Stängelteils. Also eine Zwangsdrehung, Biastrepsis, auch wenn die Torsion der Stängelfasern nicht sehr auffällig ist. Oben stehen die Blätter dann wieder regulär in Wirteln und die Stängelriefen sind gerade.
Übrigens ein Vorkommen, das mal wieder illustriert, wie wenig sich die Pflanzen mitunter an die Vorgaben halten. "Die Gewässer sollten sommerwarm sein und über Schlammboden verfügen.", liest man bei Wikipedia. Fotografiert habe ich die Pflanze im Brenztopf (Karstquelle) mit steinig-kiesigem Grund und ganzjährig 7°C Wassertemperatur. Und da wächst ein prächtiger Unterwasser-"Tannen"wald.
Gruß! - Manfrid
Übrigens ein Vorkommen, das mal wieder illustriert, wie wenig sich die Pflanzen mitunter an die Vorgaben halten. "Die Gewässer sollten sommerwarm sein und über Schlammboden verfügen.", liest man bei Wikipedia. Fotografiert habe ich die Pflanze im Brenztopf (Karstquelle) mit steinig-kiesigem Grund und ganzjährig 7°C Wassertemperatur. Und da wächst ein prächtiger Unterwasser-"Tannen"wald.
Gruß! - Manfrid
Re: Aberrationen/Anomalien
Moin,
Mit den folgenden zwei Bildern einer auf mich unüblich wirkenden Pflanzenvariation wende ich mich an dieses Forum: Ich gehe von einem Befall oder eine Besiedlung durch einen Mikroorganismus aus, nur finde ich bei google weder die richtigen Schlagworte noch leiseste Inspiration bei der Bildersuche. Zu meinem Wissensstand: Am Übergang des Blattstiels zu den ersten Seitenfiedern dieser Pflanze aus der Familie der Rosaceae haben sich "Auswüchse" gebildet.
Sollte dieses Unterthema lächerlich falsch von mir gewählt worden sein, so bitte ich um Nachsicht und um dezente Hinweise, an welcher Stelle diese Frage besser aufgehoben ist.
Beste Grüße!
Mit den folgenden zwei Bildern einer auf mich unüblich wirkenden Pflanzenvariation wende ich mich an dieses Forum: Ich gehe von einem Befall oder eine Besiedlung durch einen Mikroorganismus aus, nur finde ich bei google weder die richtigen Schlagworte noch leiseste Inspiration bei der Bildersuche. Zu meinem Wissensstand: Am Übergang des Blattstiels zu den ersten Seitenfiedern dieser Pflanze aus der Familie der Rosaceae haben sich "Auswüchse" gebildet.
Sollte dieses Unterthema lächerlich falsch von mir gewählt worden sein, so bitte ich um Nachsicht und um dezente Hinweise, an welcher Stelle diese Frage besser aufgehoben ist.
Beste Grüße!
Re: Aberrationen/Anomalien
Nö, paßt schon. Ist zwar "nur" eine Pflanzengalle, aber als Anomalie kann man das sicher bezeichnen.
D.
Re: Aberrationen/Anomalien
Hallo,
Ich hatte eine Zuckermaispflanze im Garten, bei der die Maiskörner am männlichen Blütenstand frei sichtbar ausgebildet waren. Die Pflanze hatte keine Kolben am Stengel ausgebildet.
Ich werde die Körner aufheben und im kommenden Frühjahr aussäen. Mal sehen, was passiert.
Vielen Dank
E.
Ich hatte eine Zuckermaispflanze im Garten, bei der die Maiskörner am männlichen Blütenstand frei sichtbar ausgebildet waren. Die Pflanze hatte keine Kolben am Stengel ausgebildet.
Ich werde die Körner aufheben und im kommenden Frühjahr aussäen. Mal sehen, was passiert.
Vielen Dank
E.