Wüsste ich nicht genau, dass Mannstreu Eryngium ein Doldenblütler ist, würde ich ohne Zögern auf Korbblütler wetten. R. Lüder schreibt in ihrem Pflanzenbestimmungsbuch, es sei eine zusammengezogene Dolde. An anderer Stelle steht, es sei morphologisch gesehen eine Doppeldolde. OK, eine zusammengezogene Doppeldolde also. Darunter stelle ich mir vor, dass die Dolden- und Döldchenstrahlen quasi auf Null verkürzt sind. Dann müssten doch aber die Blüten am bzw. im Köpfchen immer in kleinen "Büscheln" stehen. Das tun sie aber nicht, und das finde ich erklärungsbedürftig.
Marlies
Eryngium - ein seltsamer Doldenblütler
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Re: Eryngium - ein seltsamer Doldenblütler
Nun ja, das Thema hat wenig Interesse gefunden. Aber inzwischen konnte ich das Rätsel selbst lösen. WEBERLING "Morphologie der Blüten und der Blütenstände" interpretiert es so, dass die Döldchen bis auf je eine einzige Blüte verarmt sind. Er erklärt auch, wie er bzw. TROLL zu diesem Schluss gekommen sind. Am besten, man schaut sich das im Sommer in natura an.
Marlies
Marlies
Re: Eryngium - ein seltsamer Doldenblütler
Interessiert hat es mich natürlich schon. Aber ich wusste aus dem Hut nichts dazu zu sagen. Die inzwischen nachgelesenen von Weberling angeführten (vor allem Froebe'schen) Argumente für die Doppeldoldigkeit sind aber doch ganz einleuchtend, finde ich. - Übrigens ja lauter wunderschöne Beispiele für morphologische Kompensationen bei diesen Apiaceen-Pseudanthienbildungen (wie natürlich auch bei anderen "Scheinblüten").
Manfrid
Re: Eryngium - ein seltsamer Doldenblütler
"Wunderschön" für den Morphologen, für den Hobbybotaniker manchmal ein Graus. Aber jetzt habe ich ja das Buch, und es kann nichts mehr passieren.

Mir war gar nicht bewusst, dass es außer gewissen Hasenohren und eben Eryngium noch weitere Apiaceen gibt, die ihre Dolden so raffiniert "maskieren". (Zum Glück finde ich Eryngium immer noch am leichtesten zu verstehen.)
Danke, dass du doch noch geschrieben hast.
Marlies