Hallo zusammen,
ich meine bei diesen nekrotisch gefleckten Rosen- und Traubenkirschen-Blättern (beide von Ende November 2020, Niedersachsen) eine Analogie zu erkennen.
Mir ist eine solche Fleckung bisher nie aufgefallen (ist ja sehr ästhetisch!). Ist ein Erreger daran Schuld und weiß jemand vielleicht mehr?
Grüße,
Tina.
Charakteristisch gefleckte Blätter
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Charakteristisch gefleckte Blätter
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Re: Charakteristisch gefleckte Blätter
Hallo,
ja klar, Herbst ... aber trotzdem einigermaßen seltsam.
Ich gehe davon aus, dass die Blattfarbstoffe in einer für die Art "üblichen Weise" aus dem Blatt abgebaut werden, wobei je nach Art zum Schluss andere Farben vorherrschend sind, in ganz typischer Weise eher gelb, eher rot oder eine Mischung davon - oder auch gleich von grün nach braun.
Oft sieht man, dass die farblichen Veränderungen zuerst um die Mittelnerven und um die größten Seitennerven beginnen und die ursprüngliche Farbe am längsten im Bereich zwischen den Nerven zu sehen ist.
Die Pracht der Verfärbung ist jedoch auch wetterabhängig, das sieht ja nicht jedes Jahr gleich aus. Ich könnte mir denken, dass auch wie das am einzelnen Blatt aussieht von äußeren Einflüssen abhängen kann, ob genau dieses Blatt mitten im Abbauprozess auf einmal viel Sonne, Regen, Kälte oder Wärme abbekommen hat. Die tollste Herbstfärbung allg. soll bei kühlen, aber sonnigen Tagen entstehen.
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/ ... 02724.html
So einen auffällige Musterung kenne ich vom Perückenstrauch, aber auch da sieht man, dass davon nicht alle Blätter betroffen sind. Sucht man nach der Pflanze in Verb. mit Herbstfärbung o.ä. kommen die auffälligen Blätter, aber auch rel. gleichmäßig verfärbte Blätter.
https://www.myhomebook.de/data/uploads/ ... 24x798.jpg
Beachtenswert sind allerdings Bilder in einer Anfrage bei Baumkunde, wo man sieht, dass sich bei dieser Art (auf den gezeigten Bildlern) zuerst die Farbstoffzusammensetzung zwischen den Nerven ändert und es in der Nähe der Nerven am längsten grün bleibt! (Also andersherum!)
http://www.baumkunde.de/forum/viewtopic ... %C3%A4tter
Die Rose halte ich für Rosa rugosa, und nach Bildvergleich zeigt sie ein ganz typisches Verfärbungsmuster von grün nach gelb.
https://thumbs.dreamstime.com/z/rosa-ru ... 208135.jpg
https://www.garmundo.de/media/catalog/p ... aves-1.jpg
Seltsamer ist die Traubenkirsche (padus oder serotina, eher serotina?), da kommen gar keine vergleichbaren Herbstbilder. Es sieht zwar so aus, als würde das Grün zwischen den Nerven am längsten bestehen bleiben, aber die Grenzen sind ungewöhnlich abrupt. Auch sieht man innerhalb des Grüns braune Flecken, die meiner Meinung nach für eine Form von Nekrose sprechen (edit: die Rosa hat ja auch braune Flecken innerhalb des Grüns, das finde ich nicht normal, bei beiden Pflanzen nicht). Vielleicht herrschte zu dem Zeitpunkt eine ungewöhnliche Wetterlage, wie plötzlicher Frost?
ja klar, Herbst ... aber trotzdem einigermaßen seltsam.
Ich gehe davon aus, dass die Blattfarbstoffe in einer für die Art "üblichen Weise" aus dem Blatt abgebaut werden, wobei je nach Art zum Schluss andere Farben vorherrschend sind, in ganz typischer Weise eher gelb, eher rot oder eine Mischung davon - oder auch gleich von grün nach braun.
Oft sieht man, dass die farblichen Veränderungen zuerst um die Mittelnerven und um die größten Seitennerven beginnen und die ursprüngliche Farbe am längsten im Bereich zwischen den Nerven zu sehen ist.
Die Pracht der Verfärbung ist jedoch auch wetterabhängig, das sieht ja nicht jedes Jahr gleich aus. Ich könnte mir denken, dass auch wie das am einzelnen Blatt aussieht von äußeren Einflüssen abhängen kann, ob genau dieses Blatt mitten im Abbauprozess auf einmal viel Sonne, Regen, Kälte oder Wärme abbekommen hat. Die tollste Herbstfärbung allg. soll bei kühlen, aber sonnigen Tagen entstehen.
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/ ... 02724.html
So einen auffällige Musterung kenne ich vom Perückenstrauch, aber auch da sieht man, dass davon nicht alle Blätter betroffen sind. Sucht man nach der Pflanze in Verb. mit Herbstfärbung o.ä. kommen die auffälligen Blätter, aber auch rel. gleichmäßig verfärbte Blätter.
https://www.myhomebook.de/data/uploads/ ... 24x798.jpg
Beachtenswert sind allerdings Bilder in einer Anfrage bei Baumkunde, wo man sieht, dass sich bei dieser Art (auf den gezeigten Bildlern) zuerst die Farbstoffzusammensetzung zwischen den Nerven ändert und es in der Nähe der Nerven am längsten grün bleibt! (Also andersherum!)
http://www.baumkunde.de/forum/viewtopic ... %C3%A4tter
Die Rose halte ich für Rosa rugosa, und nach Bildvergleich zeigt sie ein ganz typisches Verfärbungsmuster von grün nach gelb.
https://thumbs.dreamstime.com/z/rosa-ru ... 208135.jpg
https://www.garmundo.de/media/catalog/p ... aves-1.jpg
Seltsamer ist die Traubenkirsche (padus oder serotina, eher serotina?), da kommen gar keine vergleichbaren Herbstbilder. Es sieht zwar so aus, als würde das Grün zwischen den Nerven am längsten bestehen bleiben, aber die Grenzen sind ungewöhnlich abrupt. Auch sieht man innerhalb des Grüns braune Flecken, die meiner Meinung nach für eine Form von Nekrose sprechen (edit: die Rosa hat ja auch braune Flecken innerhalb des Grüns, das finde ich nicht normal, bei beiden Pflanzen nicht). Vielleicht herrschte zu dem Zeitpunkt eine ungewöhnliche Wetterlage, wie plötzlicher Frost?
Viele Grüße von abeja
Re: Charakteristisch gefleckte Blätter
Hallo abeja,
danke für deine Mühe und deine ausführliche Recherche!
Falls niemand sich mehr meldet, bleibt mir immerhin noch, mich an der Ästhetik zu erfreuen.
Nur schade, dass zu beiden Foto-Gelegenheiten kein gutes Licht für bessere Bilder herrschte.
Grüße,
Tina.
danke für deine Mühe und deine ausführliche Recherche!
Genau das war auch hier der Fall. Ich habe nur die auffällig gefärbten Blätter der beiden Pflanzen geknipst.So einen auffällige Musterung kenne ich vom Perückenstrauch, aber auch da sieht man, dass davon nicht alle Blätter betroffen sind.
So - dass es zwischen den Nerven am längsten grün bleibt - kenne ich das auch. Deswegen ist mir bei der Rose und Traubenkirsche die Abweichung sofort aufgefallen. Aber auch weil...Beachtenswert sind allerdings Bilder in einer Anfrage bei Baumkunde, wo man sieht, dass sich bei dieser Art (auf den gezeigten Bildlern) zuerst die Farbstoffzusammensetzung zwischen den Nerven ändert und es in der Nähe der Nerven am längsten grün bleibt! (Also andersherum!)
... genau diese Nekrose ich so eben noch nicht gesehen habe, und sie bei beiden Pflanzen auftritt, daher vermutete ich, es wäre ein bekanntes Phänomen, vielleicht von einem Erreger verursacht. Immerhin sind beide Arten ja auch verwandt (-> Rosaceae).Auch sieht man innerhalb des Grüns braune Flecken, die meiner Meinung nach für eine Form von Nekrose sprechen (edit: die Rosa hat ja auch braune Flecken innerhalb des Grüns, das finde ich nicht normal, bei beiden Pflanzen nicht).
Frost kann ich für die Standorte nahezu ausschließen. Im November hatten wir keinen hier.Vielleicht herrschte zu dem Zeitpunkt eine ungewöhnliche Wetterlage, wie plötzlicher Frost?
Falls niemand sich mehr meldet, bleibt mir immerhin noch, mich an der Ästhetik zu erfreuen.
Nur schade, dass zu beiden Foto-Gelegenheiten kein gutes Licht für bessere Bilder herrschte.
Grüße,
Tina.
Re: Charakteristisch gefleckte Blätter
Ich hatte sowas hier auch mal (September 2007) an einer Walnuss beobachtet:
Es ist also etwas Familienübergreifendes, wie ja auch mit Cotinus von 'abeja' schon angedeutet. Ein künstlerisch begabter Pilz oder dergleichen wäre wohl wirtsspezifischer. Ich denke auch, dass da ein besonderer Wetterverlauf mit der Phase des Vergilbens bei den speziell betroffenen Blättern zusammentreffen muss, weiß aber nichts Genaueres.
Bemerkenswert finde ich außer der Tatsache, dass Nekrosen just im grünen, also anscheinend noch vitalsten Bereich auftreten, auch, dass sich gerade die Blattperipherie bezüglich der Verfärbung ähnlich "fortschrittlich" verhält wie das "Zentrum" - die Blattadern und deren nähere Umgebung.
Manfrid
Es ist also etwas Familienübergreifendes, wie ja auch mit Cotinus von 'abeja' schon angedeutet. Ein künstlerisch begabter Pilz oder dergleichen wäre wohl wirtsspezifischer. Ich denke auch, dass da ein besonderer Wetterverlauf mit der Phase des Vergilbens bei den speziell betroffenen Blättern zusammentreffen muss, weiß aber nichts Genaueres.
Bemerkenswert finde ich außer der Tatsache, dass Nekrosen just im grünen, also anscheinend noch vitalsten Bereich auftreten, auch, dass sich gerade die Blattperipherie bezüglich der Verfärbung ähnlich "fortschrittlich" verhält wie das "Zentrum" - die Blattadern und deren nähere Umgebung.
Manfrid
Re: Charakteristisch gefleckte Blätter
Ein hübscher Fall von "Ausnahmen bestätigen die Regel". Auch "im Normalfall" treten ja die Nekrosen zwischen den Blattrippen auf. Im gezeigten Fall ist da die Nekrose nur schon so weit fortgeschritten, dass kaum noch Grün übrig ist, während die Entgrünung in der Blattperipherie und um die Rippen herum noch nicht sehr weit ist. Eine übergeordnete Regel wäre dann vielleicht: Je grüner, desto stärker die Neigung zur Nekrose.abeja hat geschrieben: ↑19.01.2021, 23:40Beachtenswert sind allerdings Bilder in einer Anfrage bei Baumkunde, wo man sieht, dass sich bei dieser Art (auf den gezeigten Bildlern) zuerst die Farbstoffzusammensetzung zwischen den Nerven ändert und es in der Nähe der Nerven am längsten grün bleibt! (Also andersherum!)
http://www.baumkunde.de/forum/viewtopic ... %C3%A4tter
(Beim Perückenstrauch, Cotinus coggygria, muss man natürlich beachten, dass da gern rotlaubige Sorten gezogen werden (siehe das zuerst von 'abeja' verlinkte Bild), deren Nicht-Grün noch keine Entgrünung, keine Herbstfärbung sein muss.)
Manfrid