Unlängst hatte ich in einem Botanischen Garten Roten Holunder Sambucus racemosa gesehen und festgestellt, dass dessen Blüten- bzw. Fruchtstände sich sehr von Sambucus nigra unterscheiden. Leider war ich nicht auf die Idee gekommen, im BG Anschauungsmaterial zu klauen und wildwachsend haben wir die Art hier nicht.
Nun schreibt Wikipedia von 'endständigen, aus zymösen Teilblütenständen zusammengesetzten schirmrispigen Gesamtblütenständen'. Ich sehe hier aber gerade keinen Schirm. Und warum eigentlich Rispe? Wenn es stimmt, dass die Teilblütenstände durchweg Zymen sind, müsste es doch ein Thyrsus sein.
Noch seltsamer ist der Eintrag bei https://www.baumkunde.de/Sambucus_racemosa/ (unten unter Beschreibung). Der würde ja bedeuten, dass die Pflanze von der Blüte zur Frucht eine wundersame Metamorphose Rispe->Traube durchläuft.
Weitere Quellen mochte ich nicht mehr prüfen. Lässt sich der Fall entwirren?
Marlies
Verwirrung um Sambucus racemosa
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Re: Verwirrung um Sambucus racemosa
Das mag wieder so ein Fall zum Diskutieren sein, weil vielleicht auch da die Seitenäste gewisse Cymen-Charakteristika haben (Übergipfelung durch weitere Seitenäste höherer Ordnung etc.). Aber das schau'n wir uns doch besser im Frühjahr an. An den Fruchtständen fehlt immer schon zu viel von dem ganzen Verzweigungssystem. Von "Schirm" kann da allerdings wirklich nicht gut die Rede sein. Und von "Traube" auch nicht.
Manfrid
Manfrid
Re: Verwirrung um Sambucus racemosa
Es beruhigt mich, das zu hören.
Dass man jetzt keine Feinheiten mehr betrachten kann, ist nachvollziehbar. Die Gerippe unserer Weintrauben (die keine sind) sehen auch nicht mehr gut aus.
Marlies
Re: Verwirrung um Sambucus racemosa
Klar, das Leckere ist weg. Aber an den Gerippen kann doch wenigstens der auf subtilere Genüsse erpichte Morphologe noch seine Freude haben und die Verzweigung noch halbwegs gut studieren (mal abgesehen vielleicht von der Lage von Tragschüppchen). Bei Sambucus fehlen zur Reifezeit gleich ganze Verzweigungen...
Manfrid