Hallo,
schon im Dezember hatte ich an einer Gruppe von Helleborus foetidus bei mir im Wald (Hochrhein, ca. 350 m, im Buchenmischwald auf Kalk) schwarze pilzliche Flecken gefunden. Nach einer relativ flüchtigen Recherche im I-net schien Coniothyrium hellebori eine gute Möglichkeit zu sein ... schwarze Flecken, sehr häufig (aber nicht kartiert).
Auf eine andere Art, die schwarze Flecken verursacht, stieß ich erst einmal nicht.
Die Detail-Fotos im Regen waren auch nicht gut geworden, allerdings sieht man auf den hier nicht gezeigten Bilder ein paar undeutliche hellere Pustel auf der Blattunterseite konzentrisch innerhalb der schwarzen Flecken.
Nun habe ich Ende März im gleichen Wald, aber an anderer Stelle (feuchter) weitere sehr stark befallene Pflanzen gesehen. Sie hatten Flecken an den Blättern, vor allem aber sehr auffällig an den Hochblättern, von ca. 8 mm Durchmesser bis zu zusammenfließenden größeren Flecken.
Auffällig waren nun aber auf der Oberseite weißliche faserige "Puschel" (Durchmesser der weißen Dinge ungefähr 0,02 - 0,03 mm) , aber auch auf der Unterseite ähnlich große gräuliche "Pustel".
Nun erst habe ich Ramularia hellebori im Internet entdeckt.
http://www.pilzflora-ehingen.de/pilzflo ... lebori.php (Coniothyrium h.)
https://www.mycopedia.ch/pilze/9208.htm (Coniothyrium h.)
http://www.pilzflora-ehingen.de/pilzflo ... lebori.php (Ramularia h.)
Meine Frage ist nun mal wieder, ob man die beiden Arten (auch) makroskopisch unterscheiden kann.
C.h. soll durch niedrige pH-Werte und Stickstoffeintrag begünstigt werden (das passt hier nicht gut) und die Konidiensporen werden in anthracitgrauen Pycnidien gebildet (innerhalb des Blattgewebes), dann brechen die Pycnidien auf und entlassen die Sporen
Bei R.h. sollen die Sporen in hellen pustelartigen Acervuli gebildet werden. Da bilden sich die Konidien an Konidienträgern, wovon es heißt diese seien "zahlreich in dichten Büscheln stehend".
Sehe ich hier (besonders mit meiner Ultranah-Kamera) die Konidienträger (diese weißen "Puschel") - und wäre es damit Ramularia hellebori?
Blätter und Hochblätter befallen
Stark befallenes Hochblatt
Durchmesser des unteren Kreises ca. 9 mm, "Puschel" errechnet demnach 0,02-0,03 mm
Im Detail faserige weiße Büschel oberseits und graue (noch ?) wenig differenzierte Pusteln unterseits
Phytoparasit an Helleborus foetidus: Coniothyrium u. Ramularia hellebori makroskopisch unterscheidbar?
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Re: Phytoparasit an Helleborus foetidus: Coniothyrium u. Ramularia hellebori makroskopisch unterscheidbar?
Liebe Abeja,
ja, das ist Ramularia hellebori, gut zu sehen wegen dem weißlichen Rasen der zu Büscheln zusammensteht. Die Art ist weit verbreitet auf dem Wirt.
Liebe Grüße,
Jule
ja, das ist Ramularia hellebori, gut zu sehen wegen dem weißlichen Rasen der zu Büscheln zusammensteht. Die Art ist weit verbreitet auf dem Wirt.
Liebe Grüße,
Jule
Re: Phytoparasit an Helleborus foetidus: Coniothyrium u. Ramularia hellebori makroskopisch unterscheidbar?
Liebe Julia,
klasse, danke dir.
Dann habe ich den weißlichen Rasen auch genau im richtigen Moment erwischt. Ein Blatt davon hatte ich mir auch mitgenommen, aber die "Puschel" sind recht vergänglich und nicht immer gut aufs Bild zu bannen.
Am Freitag war ich in der gleichen Gegend unterwegs und bin bei den Pflanzen vorbei gekommen, wo ich bereits im Dezember schwarze Blattflecken fand (da allerdings noch ohne weißliche Rasen). Hier waren nun auch die Blätter (nicht nur die Hochblätter) sehr stark befallen.
"Die Art ist weit verbreitet auf dem Wirt" ... das sind die Dinge, die du und andere Spezialisten wissen ... aber ansonsten findet man im Web nicht so viel darüber, wahrscheinlich werden die Arten permanent übersehen (auch bei Pilze Deutschland kaum kartiert.)
Noch zwei Bilder von Freitag, unterwegs ist mir die "Ultranah-Aufnahme" stehend freihändig (und auch abgelegt) nicht gut gelungen.
klasse, danke dir.
Dann habe ich den weißlichen Rasen auch genau im richtigen Moment erwischt. Ein Blatt davon hatte ich mir auch mitgenommen, aber die "Puschel" sind recht vergänglich und nicht immer gut aufs Bild zu bannen.
Am Freitag war ich in der gleichen Gegend unterwegs und bin bei den Pflanzen vorbei gekommen, wo ich bereits im Dezember schwarze Blattflecken fand (da allerdings noch ohne weißliche Rasen). Hier waren nun auch die Blätter (nicht nur die Hochblätter) sehr stark befallen.
"Die Art ist weit verbreitet auf dem Wirt" ... das sind die Dinge, die du und andere Spezialisten wissen ... aber ansonsten findet man im Web nicht so viel darüber, wahrscheinlich werden die Arten permanent übersehen (auch bei Pilze Deutschland kaum kartiert.)
Noch zwei Bilder von Freitag, unterwegs ist mir die "Ultranah-Aufnahme" stehend freihändig (und auch abgelegt) nicht gut gelungen.
Viele Grüße von abeja