Hallo Günter,
danke für deinen Kommentar

und das Angebot (ist aber leider nicht mein Pilz ... möchte ich auch mal gerne finden

)
Ich bin ja so eine Makroskopikerin (weiterhin vermutlich), trotzdem (oder gerade deshalb) schaue ich mir solche Dinge gerne auch mal von ganz Nahem an.
Ich las irgendwo, dass Sarcodontia crocea in der typischen Ausformung und am typischen Standort (ist ja nicht immer) kaum zu verwechseln sei und auch oft in Spalten wachsen würde oder großflächig - und da wurde noch nicht einmal der Geruch erwähnt.
Beim Geruch hatte ich z.B. schon mal bei den sehr auffälligen Geruchsnoten von Mycoacia/Phlebia nothofagi (wie Obstschnaps) oder Antrodiella (edit: Antrodia nicht Antrodiella) xantha (wie Zitrusfrucht), die ich über längere Zeit beobachten konnte, bzw. die an dem Standort mehrere Wuchszyklen hatten, dass der Geruch bei alten trockenen Pilzen fast oder ganz weg war.
Auffällig soll bei Sarcodontia eine relativ dicke untere Schicht (Subikulum) sein, vor allem wenn der Pilz "knubbelig" wächst (ist hier - wenn er es ist - nicht besonders knubbelig). Die Stacheln sollen im Querschnitt rundlich sein und konisch zugespitzt und maximal bis 2 cm Länge erreichen - ist hier geschätzt deutlich unter 1 cm, aber vielleicht etwas mehr als 5 mm). Die Konsistenz (im frischen Zustand dann wahrscheinlich) soll etwas wachsartig sein (was Irpex und Steccherinum m.M. nach überhaupt nicht "können".)
Ich kann mir nicht so gut vorstellen, dass man das aus der Nähe für Irpex oder Steccherinum halten könnte, wo doch dort die "Zähne" abgeflacht und abgesehen von St. ochraceum (mit ganz kurzen, ziemlich regelm. Stachelchen) unregelmößig sind (nicht konisch) und auch nicht so lang.
Für Steccherinum bourdotii (einer mit relativ langen Stacheln) werden "flat spines up to 2,5 mm" Länge genannt.
In Fungi of Temperate Europe sind ja wunderbare Detailaufnahmen von all diesen Kandidaten, inkl. relativ knapper Beschreibung, die aber wohl wesentliche Dinge nennt - da hatte ich gerade noch einmal drin gestöbert.
Insofern glaube ich immer noch daran, mit wirklich guten Nahaufnahmen eine bessere Annäherung machen zu können - es sei denn, das Ding ist alt und zerfallen.
EDIT: ich habe mir gerade diesen sehr farbenprächtigen Irpex lacteus in deiner Galerie angeschaut, dieses Bild hier:
https://www.flickr.com/photos/fotoculus ... otostream/
Wenn man da aber so einen Randbereich sieht, so fluffig ausgedehnt, faserig, nicht wachsig und daran direkt angrenzend eine unregelmäßig poroide Fruchtschicht (wo eben noch nichts aufgerissen ist), dann könnte man in diesem Fall schon makroskopisch Sarcodontia ausschließen.