Gewöhnliche Nachtkerze?
Forumsregeln
1. Bildanhänge für Themen und neue Beiträge dürfen nicht größer als 800 x 600 sein, ansonsten funktioniert der Upload nicht!
2. Bitte zu jeder Anfrage einen Fundort (Land,Stadt, Umgebung, Habitat etc.) und Funddatum angeben
3. Bitte nicht mehr als 3 Pflanzen pro Thema anfragen (wird sonst unübersichtlich)
4. Herbarium-Anfragen von Schülern und Studenten werden NUR noch mit eigenen Bestimmungsversuchen akzeptiert - Sonst Löschung des Beitrages
TIPP: Je mehr Detailbilder ihr von einer Pflanze zeigt, also zum Beispiel Gesamtaufnahme der Pflanze, Blatt + Blüte von oben und unten, Stängel unten + oben, Früchte oder weiteres, desto größer ist der Bestimmungserfolg und die Artansprache hier im Forum.
Weiterhin viel Spass im Forum
1. Bildanhänge für Themen und neue Beiträge dürfen nicht größer als 800 x 600 sein, ansonsten funktioniert der Upload nicht!
2. Bitte zu jeder Anfrage einen Fundort (Land,Stadt, Umgebung, Habitat etc.) und Funddatum angeben
3. Bitte nicht mehr als 3 Pflanzen pro Thema anfragen (wird sonst unübersichtlich)
4. Herbarium-Anfragen von Schülern und Studenten werden NUR noch mit eigenen Bestimmungsversuchen akzeptiert - Sonst Löschung des Beitrages
TIPP: Je mehr Detailbilder ihr von einer Pflanze zeigt, also zum Beispiel Gesamtaufnahme der Pflanze, Blatt + Blüte von oben und unten, Stängel unten + oben, Früchte oder weiteres, desto größer ist der Bestimmungserfolg und die Artansprache hier im Forum.
Weiterhin viel Spass im Forum

Gewöhnliche Nachtkerze?
Hallo zusammen,
ich war heute mal im Garten und hab mich mal wieder an einer mir unbekannten Pflanze versucht.
Und was soll ich sagen, ich bin mir ziemlich sicher, dass ich zum richtigen Ergebnis gekommen bin: Gewöhnliche Nachtkerze
Es würde mich allerdings interessieren, ob ihr auch der Meinung seid:
Die Blüte ist auf den Bildern nicht so gut zu erkennen, folgendes habe ich gezählt:
4 Kelchblätter
4 Kronblätter
8 Staubblätter
4-teilige Narbe
Hier die Bilder: In meinem Bestimmungsbuch wurd zuletzt u.a. folgendes abgefragt:
- Kelchzipfel aufrecht
- Blütenstand aufrecht
In welchem Blütenstadium ist das denn zu bewerten. Aus meiner Sicht zeigen die Kelchzipfel nach unten, wenn die Blüte (halb) aufrecht ist (siehe 4. Bild)!?
Besteht hier eigentlich Verwechslungsgefahr? Ggf. würde ich die auch mal essen wollen... muss aber auch nicht, wenn es zu unsicher ist...
Vielen Dank schon einmal für Eure Feedback!
Viele Grüße
Oliver
ich war heute mal im Garten und hab mich mal wieder an einer mir unbekannten Pflanze versucht.
Und was soll ich sagen, ich bin mir ziemlich sicher, dass ich zum richtigen Ergebnis gekommen bin: Gewöhnliche Nachtkerze
Es würde mich allerdings interessieren, ob ihr auch der Meinung seid:
Die Blüte ist auf den Bildern nicht so gut zu erkennen, folgendes habe ich gezählt:
4 Kelchblätter
4 Kronblätter
8 Staubblätter
4-teilige Narbe
Hier die Bilder: In meinem Bestimmungsbuch wurd zuletzt u.a. folgendes abgefragt:
- Kelchzipfel aufrecht
- Blütenstand aufrecht
In welchem Blütenstadium ist das denn zu bewerten. Aus meiner Sicht zeigen die Kelchzipfel nach unten, wenn die Blüte (halb) aufrecht ist (siehe 4. Bild)!?
Besteht hier eigentlich Verwechslungsgefahr? Ggf. würde ich die auch mal essen wollen... muss aber auch nicht, wenn es zu unsicher ist...
Vielen Dank schon einmal für Eure Feedback!
Viele Grüße
Oliver
Re: Gewöhnliche Nachtkerze?
Hallo Oliver,
Nachtkerze (Oenothera sp.) ja - aber was soll denn bitte die "Gewöhnliche Nachtkerze" sein? Gibt es dazu auch noch einen wissenschaftlichen Namen? Die Arten der Gattung sind, gelinde ausgedrückt, nicht so einfach zu bestimmen. Vielleicht hast du ja glück und die Merkmale reichen aus?!
LG Christoph
by the way - schau dir mal die Oenothera Beiträge von Botanica an - dann bekommst du vielleicht eine Vorstellung davon, was an Bildern notwendig ist um (vielleicht) auf eine Art zu kommen

Nachtkerze (Oenothera sp.) ja - aber was soll denn bitte die "Gewöhnliche Nachtkerze" sein? Gibt es dazu auch noch einen wissenschaftlichen Namen? Die Arten der Gattung sind, gelinde ausgedrückt, nicht so einfach zu bestimmen. Vielleicht hast du ja glück und die Merkmale reichen aus?!
LG Christoph
by the way - schau dir mal die Oenothera Beiträge von Botanica an - dann bekommst du vielleicht eine Vorstellung davon, was an Bildern notwendig ist um (vielleicht) auf eine Art zu kommen


Re: Gewöhnliche Nachtkerze?
Hallo zusammen,
vielen Dank für die Rückmeldungen und sorry für die späte Rückmeldung.
Ja, mit Gewöhnlicher Nachtkerze ist die Oenothera biennis gemeint.
Mein Bestimmungsbuch unterscheidet an der Stelle nur 2 Arten und ist deshalb zur weiteren Bestimmung nicht geeignet. Ich habe mich jetzt noch einmal mit dem Schlüssel unter "http://www.blumeninschwaben.de" versucht und komme zum gleichen Ergebnis:
Nachdem ich bei der Gattung Nachtkerze angekommen war, habe ich so weitergemacht:
- Blütenstandsachse grün, nicht rot getupft, Blütenknospe grün (mit meinem Handy habe ich leider kein passendes Foto machen können...
)
- Kronblätter länger als 20 mm - Kronblätter 20 - 35 mm lang Mittelnerv der Blätter rot (Schattenblätter auch weiß)
Meine steht ziemlich schattig, deshalb ist die Ausprägung vermutlich nicht so stark, oder liege ich da falsch? Damit bin ich bei der "Gewöhnlichen Nachtkerze angelangt": http://www.blumeninschwaben.de/Zweikeim ... _agg.htm#4
Was von der dortigen Bechreibung meiner Meinung nach nicht ganz passt:
1) Kronblätter 20 - 30 mm lang, 24 - 35 mm breit, damit deutlich breiter als lang
Meine sind etwa 25 mm lang und 26 mm breit und damit nicht deutlich breiter als lang.
2) Kapseln 25 - 30 mm lang
Ich habe auch welche mit 35 mm Länge
3) Hypanthium 25 - 30 mm lang
Auch hier habe ich 35 mm Länge
Was das bedeuten soll, habe ich nicht verstanden:
Fruchtknoten stark drüsig
Viele Grüße
Oliver
vielen Dank für die Rückmeldungen und sorry für die späte Rückmeldung.
Ja, mit Gewöhnlicher Nachtkerze ist die Oenothera biennis gemeint.
Mein Bestimmungsbuch unterscheidet an der Stelle nur 2 Arten und ist deshalb zur weiteren Bestimmung nicht geeignet. Ich habe mich jetzt noch einmal mit dem Schlüssel unter "http://www.blumeninschwaben.de" versucht und komme zum gleichen Ergebnis:
Nachdem ich bei der Gattung Nachtkerze angekommen war, habe ich so weitergemacht:
- Blütenstandsachse grün, nicht rot getupft, Blütenknospe grün (mit meinem Handy habe ich leider kein passendes Foto machen können...

- Kronblätter länger als 20 mm - Kronblätter 20 - 35 mm lang Mittelnerv der Blätter rot (Schattenblätter auch weiß)
Meine steht ziemlich schattig, deshalb ist die Ausprägung vermutlich nicht so stark, oder liege ich da falsch? Damit bin ich bei der "Gewöhnlichen Nachtkerze angelangt": http://www.blumeninschwaben.de/Zweikeim ... _agg.htm#4
Was von der dortigen Bechreibung meiner Meinung nach nicht ganz passt:
1) Kronblätter 20 - 30 mm lang, 24 - 35 mm breit, damit deutlich breiter als lang
Meine sind etwa 25 mm lang und 26 mm breit und damit nicht deutlich breiter als lang.
2) Kapseln 25 - 30 mm lang
Ich habe auch welche mit 35 mm Länge
3) Hypanthium 25 - 30 mm lang
Auch hier habe ich 35 mm Länge
Was das bedeuten soll, habe ich nicht verstanden:
Fruchtknoten stark drüsig
Viele Grüße
Oliver
-
- Beiträge: 2482
- Registriert: 09.10.2016, 11:01
Re: Gewöhnliche Nachtkerze?
Also erstens fehlt die Angabe, von wo der Fund stammt. Das ist bei den regional verbreiteten Oenothera-Arten manchmal schon wichtig.
Zweitens bist Du tatsächlich richtig gelegen und bei Oenothera biennis s. str. angekommen:
Blüten mittelgroß (in der Regel bei biennis 22-30 mm).
Knospen ungestreift
Stängel unpunktiert
Stängelblätter ausgesprochen breit, gewellt, rotnervig (ja, Deine qualifizieren für rotnervig).
und noch ein paar andere Merkmale (Pflanze stark drüsig, sieht man auf den Photos nicht so gut)
Passt also alles. Das mit den Längenangaben von Blütenblättern und Kapseln darf man nicht zu eng sehen. Das kann individuell schon ziemlich variieren, auch je nach Alter der Pflanze (im Alter werden die Blüten kleiner), und auch bei der Frage, wo die Pflanze stand (Schattenexemplare sind grüner, wüchsiger und in der Regel lockerer).
Der Fruchtknoten ist das Teil zwischen der Kelchröhre (Hypanthium) und dem Stängel, das sich später zur Kapsel (Frucht) entwickelt.
Drittens: der Schlüssel bei Thomas auf flora-de ist mittlerweile teilweise veraltet. Den neuen Oenotheren-Schlüssel kann man auf der GEFD-Website herunterladen.
Gruß Michael
Zweitens bist Du tatsächlich richtig gelegen und bei Oenothera biennis s. str. angekommen:
Blüten mittelgroß (in der Regel bei biennis 22-30 mm).
Knospen ungestreift
Stängel unpunktiert
Stängelblätter ausgesprochen breit, gewellt, rotnervig (ja, Deine qualifizieren für rotnervig).
und noch ein paar andere Merkmale (Pflanze stark drüsig, sieht man auf den Photos nicht so gut)
Passt also alles. Das mit den Längenangaben von Blütenblättern und Kapseln darf man nicht zu eng sehen. Das kann individuell schon ziemlich variieren, auch je nach Alter der Pflanze (im Alter werden die Blüten kleiner), und auch bei der Frage, wo die Pflanze stand (Schattenexemplare sind grüner, wüchsiger und in der Regel lockerer).
Der Fruchtknoten ist das Teil zwischen der Kelchröhre (Hypanthium) und dem Stängel, das sich später zur Kapsel (Frucht) entwickelt.
Drittens: der Schlüssel bei Thomas auf flora-de ist mittlerweile teilweise veraltet. Den neuen Oenotheren-Schlüssel kann man auf der GEFD-Website herunterladen.
Gruß Michael
Re: Gewöhnliche Nachtkerze?
Hallo Michael,
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort!
Zum Standort vielleicht noch ergänzend: bei mir im Garten in Warendorf (NRW), eher schattig
Ob die Pflanze ursprünglich mal in den Garten gepflanzt wurde, oder tatsächlich wild gewachsen ist, kann ich nicht sagen.
Viele Grüße
Oliver
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort!
Zum Standort vielleicht noch ergänzend: bei mir im Garten in Warendorf (NRW), eher schattig
Ob die Pflanze ursprünglich mal in den Garten gepflanzt wurde, oder tatsächlich wild gewachsen ist, kann ich nicht sagen.
Viele Grüße
Oliver
-
- Beiträge: 2482
- Registriert: 09.10.2016, 11:01
Re: Gewöhnliche Nachtkerze?
Ach, die kommt schon von alleine. Das ist auch im Ortsbereich ganz normal so.
O. biennis (s. str.) ist immer noch die am weitesten verbreitete Art, die auch im Hügelland bis mindestens 600 m Höhe aufsteigt (dort meist als einzige Art). Aber in einigen Regionen, z. B. in der Rheinebene, wird sie mittlerweile von anderen Arten wie O. fallax verdrängt und ist dort selten geworden.
Gruß Michael
O. biennis (s. str.) ist immer noch die am weitesten verbreitete Art, die auch im Hügelland bis mindestens 600 m Höhe aufsteigt (dort meist als einzige Art). Aber in einigen Regionen, z. B. in der Rheinebene, wird sie mittlerweile von anderen Arten wie O. fallax verdrängt und ist dort selten geworden.
Gruß Michael