
Wir wollten unseren Augen kaum trauen aber es wohnte da tatsächlich, das Grüne Koboldmoos (Buxbaumia viridis).
Diese Art hat mit den Moosen, wie man sie vlt. vom Garagendach oder von der Hausmauer kennt, so gar nichts gemeinsam. Anders als bei den "gewöhnlichen" Moosen, sieht man beim Koboldmoos keinerlei Moospflänzchen. Diese sind mikroskopisch klein und befinden sich in morschem Holz. Diese Pflänzchen werden durch Pilze ernährt, so genannte Mykorrhiza. Das einzig auffällige an diesem Moos, ist die wirklich riesige Sporenkapsel (Sporophyt). Dieser ist einer der größten im Reich der Moose und verglichen mit der mikroskopisch kleinen Moospflanze ein wahrer Gigant. Ein einziger dieser Sporenkapseln kann bis zu 9 Mio. (!) Sporen hervorbringen. Dies verwundert nicht, wenn man bedenkt, wie gering dich Chance ist, dass er auf das geeignete Substrat trifft. Das Moos ist demnach sehr selten und wächst auf stark morschen Fichtenstämmen oder Stümpfen in der Nähe von Bächen, Mooren oder in Schluchten. Da wo die Luftfeuchtigkeit ganzjährig konstant bleibt. Das Grüne Koboldmoos ist eine FFH-Anhang II Art und durch Europarecht geschützt. Das Finden dieser Art kann man auch als bryologisches Lotterieglück bezeichnen, da das Moos in seiner Ernährung von einem Pilz abhängt, ist es an dessen Vitalität gebunden und so kann man das Moos in guten Pilzjahren (wie heuer) am besten finden. So verhält es sich scheinbar sprunghaft und unstet in seiner Verbreitung, wie ein Kobold eben. Also Augen auf an Fichtentotholz!

Wir haben uns sehr über diesen Fund gefreut!